
Grundlage der Bildungsarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist ein Netzwerk von fast 6000 Kontaktlehrern aus allen Schulformen im gesamten Bundesgebiet. Ansprechpartner beim Volksbund sind Jugend- und Schulreferenten in den Landes- und Bezirksverbänden, die den Kontaktlehrern bei der Planung von Projektfahrten zur Seite stehen und sie mit Unterrichts- und Arbeitsmaterial versorgen. Bei seiner Schularbeit wird der Volksbund von ehrenamtlichen Pädagogen, die sich zu Arbeitskreisen und Beiräten zusammengefunden haben, unterstützt.
Es finden im Jahr rund 300 Schülerprojektfahrten mit insgesamt über 8000 Teilnehmern statt. Ihre Ziele sind meist eine der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland, wo der Aufenthalt von Pädagogen begleitet wird. Seit 1993 haben über 80000 junge Menschen an Projektfahrten teilgenommen. In Zukunft soll die Zusammenarbeit mit Schullandheimen, Jugendherbergen im Inland, Begegnungsstätten anderer Organisationen und Jugendherbergen im Ausland intensiviert werden, damit das Vortrags- und Seminarangebot entsprechend der großen Nachfrage erweitert werden kann.
Die Stiftung Gedenken und Frieden fördert in diesem Stiftungsthema die Bildungsarbeit des Volksbundes. Die Friedens- und Versöhnungsarbeit des Volksbundes kann durch eine Zustiftung in der Stiftung Gedenken und Frieden nachhaltig abgesichert werden. Die Bildungsarbeit ist eine solide Basisarbeit für den Frieden – eine sinnvolle Investition in die Zukunft.
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Bildungsträger Volksbund.
Der Ansatz zur Förderung der Friedensbildung an Schulen ist im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. aus der Jugendarbeit hervorgegangen. Motiviert durch den Gedanken der Versöhnung einstiger Kriegsgegner unterstützten anfangs verschiedene Jugendgruppen die Errichtung von Kriegsgräberstätten. Nach kurzer Zeit entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit Schulen, weil der Volksbund die Möglichkeit bot, nachwachsende Generationen durch eine Beteiligung an seinen Aufgaben für den Frieden zu sensibilisieren. Bereits im Jahr 1968 würdigte die Kultusministerkonferenz das Engagement des Volksbundes für die Pflege der Ruhestätten der Opfer beider Weltkriege in einem Beschluss. Heute wie damals empfehlen die Kultusminister den Schulen die Zusammenarbeit mit dem Volksbund zur Förderung der Friedensbildung junger Menschen. Der Bundeselternrat empfiehlt ebenfalls Schüleraufenthalte in den Jugendbegegnungsstätten des Volksbundes und betrachtet die Initiative des Volksbundes als wichtige Ergänzung des schulischen Unterrichts. Inzwischen hat die Bundeszentrale für politische Bildung den Volksbund als Träger der politischen Erwachsenenbildung anerkannt.
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Gesellschaftspolitische Verantwortung: Gedenken und Frieden vermitteln.
In Seminaren, Vorträgen und auf Informationsfahrten zu Kriegsgräberstätten macht der Volksbund Lehrer aller Schulformen mit den Themen Frieden, Krieg und Gewalt vertraut. Damit wird die gesellschaftspolitische Verantwortung für die Friedensbildung junger Menschen in das Bewusstsein der Lehrer gerückt. Mit den Kontaktlehrern arbeitet der Volksbund besonders eng zusammen. Diese tragen die Inhalte der Friedensbildung weiter in die Schulen hinein. Der Volksbund unterstützt sie mit Informationsmaterial und mit Arbeitshilfen für den Unterricht. So können im Kollegenkreis der Lehrer klassen- und fachübergreifende Unterrichtseinheiten zur Friedensbildung entwickelt werden. Unter Beteiligung der Gremien der Schülerverwaltung und der Schülerzeitungsredaktionen werden Projekte für Schülerarbeitsgemeinschaften ins Leben gerufen. Der Volksbund fördert das Engagement der Schüler zusätzlich mit Ausstellungen, Filmvorführungen, Vorträgen, stellt Kontakte zu Zeitzeugen sowie Angehörigen her und beteiligt die Schüler an Gedenkveranstaltungen. Die Schüler lernen, was Krieg bedeutet und wie wichtig Frieden ist.
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Projektfahrten in Jugendbegegnungsstätten: Geschichte lebendig werden lassen.
Schulklassen können im Rahmen ihres Unterrichts oder als Arbeitsprojekt Klassenfahrten in die fünf Jugendbegegnungsstätten des Volksbundes auf Kriegsgräberstätten in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und in Deutschland unternehmen. Zusammen mit ihren Lehrern und pädagogischen Betreuern des Volksbundes bearbeiten die Schüler dort die historischen und sozialen Hintergründe der Kriegsgräberstätten. Durch die Begegnung mit den Kriegsgräbern und den Soldatenschicksalen werden den Schülern die schrecklichen Folgen der Weltkriege am konkreten Fall bewusst. In Interviews mit Friedhofsbesuchern, Zeitzeugen und der heimischen Bevölkerung erfahren sie die persönliche Dimension des Leids, das Krieg und Gewalt über die Menschen brachte. Die Schüler werden so zur kritischen Auseinandersetzung mit der Weltkriegsgeschichte angeregt. Sie verstehen schnell, wie wichtig es ist, Verantwortung für den Frieden zu übernehmen und ein friedliches Miteinander zu leben.