Friedensbildung durch Jugend- und Schularbeit
Für den Frieden - gegen das Vergessen!
Seit 1953 engagiert sich der Volksbund aktiv in der Jugend- und Schularbeit. Über 20.000 junge Menschen nehmen heute jährlich an den Jugendprojekten des Volksbundes teil. Sein Einsatz ist weltweit einzigartig unter den Institutionen, die sich der Pflege und dem Erhalt von Kriegsgräbern widmen. Kriegsgräberstätten sind Mahnmale und authentische historische Lernorte zugleich. Daher liegen alle vier Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten des Volksbundes in direkter Nachbarschaft solcher Friedhöfe.
Die Entdeckung und Bewahrung einer Kriegsgräberstätte als Gedächtnisort geht zurück auf Betroffene, Überlebende, geschichtsinteressierte und politisch engagierte Menschen. Ihre Vision baut heutigen Generationen eine Brücke in die Zukunft. Die Friedenspädagogik des Volksbundes verbindet Gedenken mit Forschungs- und Bildungsarbeit. Sie ist ein für die Stiftung Gedenken und Frieden zukunftsweisender Förderbereich.
Workcamps
An den internationalen Workcamps, die Jahr für Jahr in verschiedenen Ländern Europas vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. angeboten werden, haben seit 1953 über 452.000 Jugendliche teilgenommen. Workcamps dienen neben der Hilfe bei Pflegearbeiten dem Ziel, jungen Leuten die schrecklichen Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft nahe zu bringen. Dabei wird die von den Kriegsgräberstätten ausgehende Mahnung zum Frieden pädagogisch vermittelt. Die Begegnung und das gemeinsame Wirken junger Menschen vieler Nationen an den Gräbern der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft werden daher von der Stiftung Gedenken und Frieden nachhaltig gefördert.
Jugendbegegnungsstätten
Die Jugendbegegnungsstätten des Volksbundes in Lommel (Belgien), Ysselsteyn (Niederlande), Niederbronn-les-Bains (Frankreich, Elsass) und am Golm auf der Insel Usedom sind die Zentren handlungsorientierter und projektbezogener Friedensbildung. Sie werden von hauptamtlichem Personal pädagogisch betreut und vorwiegend von Schulklassen, aber auch von Jugendgruppen, Vereinen, Kirchen und sozialen Organisationen mit internationalen Projekten ganzjährig genutzt. Die als Stiftungsprojekt geförderte Jugendbegegnungsstätte am Golm auf der Insel Usedom war das erste Haus dieser Art des Volksbundes in Deutschland. Hier wird der Kontakt zwischen deutschen und polnischen Jugendlichen sowie multinationalen Jugendgruppen besonders gefördert.
Die Häuser des Volksbundes schaffen Raum für internationale Begegnungen auf europäischer Ebene. Sie regen zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und der des Nachbarlandes an und helfen so, Vorurteile abzubauen. Dabei werden regionale, geschichtliche, geographische, kulturelle und politische Aspekte aufgegriffen und zum Gegenstand der Projekte gemacht. Der Austausch mit anderen europäischen Schulklassen fördert die fremdsprachliche Verständigung der Jugendlichen. Die Pflege von Kriegsgräbern ermöglicht es, Schicksale aus der Anonymität unzähliger Opfer herauszulösen und sich mit ihnen auseinander zu setzen. Gespräche mit Zeitzeugen vertiefen die Eindrücke und vermitteln die leidvollen Erfahrungen der Kriegsgeneration. Diese Schulprojekte tragen dazu bei, dass Jugendliche die Verantwortung für den Frieden und für das eigene Handeln übernehmen und so aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen.